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Chronik
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Allgemeine Informationen über Wellensittiche
wiss. Name: | Melopsittacus undulatus |
Ordnung: | Papageien |
Familie: | Eigentliche Papageien |
Gattung: | Wellensittiche |
Art: | Wellensittich |
Größe: | ca. 18cm, Schauwellensittich größer |
Gewicht: | ca. 30-50g |
Alter: | ca. 10-15 Jahre |
Heimat: | Australien |
Aussehen: | Das ursprüngliche Erscheinungsbild des Wellensittichs ist grün mit gelbem
Gesicht. Eine schwarze Querbänderung beginnt am Vorkopf und zieht sich über den
Rücken und über die Flügeldecken. Das Gefieder ist bei beiden Geschlechtern
gleich. Männchen haben eine blaue (in der Jugend rosaviolette) Wachshaut (=
Bereich über dem Schnabelanfang). Männliche Albinos (weißer Vogel mit roten
Augen) und Lutinos (gelber Vogel mit roten Augen) und viele Schecken haben
jedoch eine rosa Wachshaut wie Jungvögel. Die Wachshaut von Weibchen ist eher
rauh und variiert bei allen Farbschlägen zwischen weißlich-hellbraun bis
dunkelbraun. Jungvögel unterscheiden sich von den ausgewachsenen Wellensittichen
neben der Wachshaut durch die vollkommen schwarzen Augen (die weiße Iris ist
noch nicht zu sehen). Bei ganz jungen Vögeln reicht die schwarze Zeichnung über
den Kopf bis zur Wachshaut und der Schnabel ist schwärzlich gefärbt. |
Lebensraum: | Ursprungsgebiet der Wellensittiche sind die Grassteppen Australiens.
Nomadengleich ziehen sie von Wasserstelle zu Wasserstelle Regenfällen hinterher.
Tagsüber sind die in großen Schwärmen lebenden Vögel mit der Futtersuche am
Boden beschäftigt. Mittags ziehen sie sich zum Schutz vor der meist großen Hitze
in Baumkronen zurück, wo sie auch nachts zu finden sind. |
Freileben: | Der Wellensittich kommt natürlicherweise auf dem australischen
Kontinent vor. In Florida ist er einst in großer Zahl verwildert. Aus
ungeklärten Gründen ging der Bestand dieser verwilderten, standortfremden Tiere
jedoch drastisch zurück. In Deutschland findet man manchmal
Gefangenschaftsflüchtlinge, die jedoch kaum den Winter überleben.
Zur Brutzeit besiedeln Elterntiere alte, ausgehöhlte Bäume. Das Weibchen
bebrütet ein Gelege von ca. vier Eiern etwa 18 Tage lang, während es vom
Männchen versorgt wird. Junge Wellensittiche sind Nesthocker und werden mit etwa
vier bis fünf Wochen flügge. |
Systematik: | Der Wellensittich wurde angeblich von dem Strafgefangenen und Künstler Thomas
Watling entdeckt, der wegen des Fälschens von Banknoten 1792 in die Strafkolonie
Australien deportiert worden war. 1831 gelangte das erste Mal ein ausgestopfter
Wellensittich nach Europa.
1794 erwähnt Georg Shaw den Vogel erstmals in dem Buch Zoology of New
Holland (Neuholland) war ein vorläufiger Name Australiens), die dafür
verwendeten Exemplare erhielt er von einem der frühen Siedler, der sie in der
Umgebung von Parramatta gesammelt hatte. 1805 beschrieb Shaw den Wellensittich
erstmalig wissenschaftlich in The Naturalist's Miscellany unter dem
Namen Psittacus undulatus, darin findet sich auch die älteste
wissenschaftliche Darstellung der Art von R. P. Nodder. Im Jahre 1840 gab der
Zoologe John Gould, der zugleich ein erstrangiger Zeichner insbesondere von
Vogeldarstellungen war, in seinem siebenbändigen Werk The Birds of
Australia dem Wellensittich seinen noch heute gültigen wissenschaftlichen
Namen.
John Gould war es auch, der im gleichen Jahr vermutlich erstmals lebende
Exemplare nach England einführte. Durch eine Vogelausstellung in Antwerpen im
Jahre 1850 wurde der Vogel in ganz Europa bekannt. Kurz darauf wurden große
Wildfänge nach Europa importiert, wo sich später erste Zuchterfolge einstellten.
In den folgenden Jahren nahm der Export von Wellensittichen so stark zu, dass
1884 von der australischen Regierung ein Exportverbot erlassen wurde. Dieses
Gesetz gilt bis heute, obwohl der Wellensittich in Australien nicht zu den
bedrohten Arten zählt.
Mittlerweile wird der Vogel in zahlreichen
Farbschlägen (blau, gelb, grau, weiß ...) gezüchtet. 1872 tauchten erstmals
gelbe Tiere auf. Um 1900 kamen blaue hinzu, 1920 die ersten weißen
Wellensittiche. Heute gibt es rund 100 Standard-Farbschläge, die von
den Zuchtverbänden anerkannt werden. Auf Vogelschauen wird der so genannte
Standardwellensittlich zur Schau gestellt. Er ist deutlich größer als der
normale Wellensittich, welcher bei den Züchtern als Hansi-Bubi
bezeichnet wird. |
Ernährung: | Das Grundfutter besteht aus einer im Fachhandel erhältlichen ausgewogenen
Körnermischung. Allerlei Sorten von Rispenhirse (als gelegentliches Leckerli, da
sehr kalorienreich) und tägliche Gaben von Obst, wie Äpfel und Birnen, oder
Gemüse, beispielsweise Gurke oder Karotte, runden den Speiseplan ab. Der
Wellensittich verträgt jedoch nicht alle Obst- und Gemüsesorten. Er verträgt
z.B.: frische Ananas, Apfel, Aprikose, Banane, Birne, Erdbeeren, Kiwi, Orange,
Melone, Auberginen, Chicorée, grüne Erbsen, junge Löwenzahnblätter.
Wellensittiche sollen von der menschlichen Nahrung ferngehalten werden, weil
einige Wellensittiche gerne davon naschen. So gibt es Tiere, die Käse, Nudeln,
Gebäck und sogar Wurst naschen. Das macht dick und ist für die Vögel ungesund.
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Haltung: |
Der Wellensittich zeichnet sich vor allem durch sein fröhliches Wesen und die
verhältnismäßig problemlose Haltung aus. Ein Wellensittich kann unter guten
Haltungsbedingungen bis zu 16 Jahre alt werden.
Grundsätzlich sollten diese geselligen Vögel
mindestens paarweise gehalten werden. Der Käfig sollte grundsätzlich breiter als
hoch sein und für ein Paar eine Länge von 80 cm nicht unterschreiten. Bei der
Haltung einer (kleinen) Gruppe kommt nur eine Zimmervoliere in Frage, die
mindestens 1m² Grundfläche (für 4 bis höchstens 6 Tiere) hat. Für mehr
Wellensittiche sollte man auf eine richtige Zimmervoliere von 2m²
zurückgreifen. Hier können bis zu 12 Tiere gehalten werden. Selbstverständlich
ist der tägliche Freiflug auch bei diesen Maßen unverzichtbar. Auch im Freien
können Wellensittiche gehalten werden, wenn ihnen ein entsprechendes Schutzhaus
zur Verfügung steht, das sie jederzeit aufsuchen können. Im übrigen sollte ein
Teil der Außenvoliere durch ein Dach vor Regen geschützt sein (was ein
Schutzhaus natürlich nicht ersetzt).
Zu beachten ist hier auch, dass die Wellensittiche im Freien keinen Freiflug
genießen können. Aus diesen Gründen ist hier für zwei bis vier Tiere eine
Außenvoliere von mindestens 2m² Fläche notwendig. Nach oben sind
selbstverständlich keine Grenzen gesetzt. Für bis 30 Tiere sollten es nach
Möglichkeit 10 m² Grundfläche; am besten 5x2m sein. Es kommt vor allem auf die
Länge der Voliere an. Zwei mittellange Seiten helfen den Vögeln nicht annähernd
so viel wie eine ganz lange und eine relativ kurze, da sie nur auf einer
längeren Strecke wirklich fliegen können.
Das Wasser, das in einer Badewanne angeboten werden kann, ist mindestens
einmal täglich zu wechseln. Es ist nicht unnormal, wenn der Vogel nicht baden
will, dann kann man es mit einer Dusche versuchen (Wasser mit einer
Sprühflasche oder den Fingern verspritzen).
Die Verwendung von Sand als Einstreu ist anzuraten. Alternativ kann man
Buchenholzgranulat verwenden.
Wichtig ist, falls nicht mit Muschelgrit versetzter Sand benutzt wird, Grit
in einer eigenen Schale anzubieten – er ist für die Verdauung unabdingbar. Die
Einstreu muss mindestens einmal wöchentlich gewechselt werden. Grundsätzlich
gilt: Bei starker Verschmutzung muss sie sofort ausgetauscht werden, da die
Vögel ansonsten schnell krank werden können. So kann das Gefieder von Milben
befallen werden.
Vor Zugluft sind Wellensittiche unbedingt zu schützen.
Weiteres Inventar: Gekauft werden sollte eine Sepiaschale zum Abwetzen des
Schnabels und/oder ein Mineralstein. Statt der handelsüblichen
Plastiksitzstangen, die schwere Fußleiden verursachen können, sollten Naturäste
in verschiedenen Durchmessern (nicht direkt vom Straßenrand) verwendet werden.
Mit Spielsachen aus Kunststoff sollte eher gespart werden, jedoch spricht
nichts gegen Zweige, an denen die Vögel auch nagen können. Plastikwellensittiche
und Spiegel sind inzwischen als tierschutzwidriges Zubehör klassifiziert. Bei
Einzelhaltung ist dieses Spielzeug zusätzlich schädlich, da dem Vogel ein
Partner vorgegaukelt wird, der aber Annäherungsversuche nicht erwidert und somit
eine Frustration beim Einzelvogel auslöst, die in Aggression (einschlagen auf
den Spiegel oder Plastikwelli, was vom Halter oft fälschlicherweise als Spiel
interpretiert wird) und Verhaltensstörungen umschlägt. Für im Schwarm gehaltene
Vögel allerdings verlieren diese Ersatzpartner meist jede weitere
Attraktivität, jedoch kann es vorkommen, dass Vögel die vorher einzeln gehalten
wurden, mehr auf den Plastikvogel oder den Spiegel fixiert sind, und den
lebendigen Partner oder Schwarm verschmähen.
Wellensittiche sind Schwarmvögel. Allein gehalten verkümmern sie oft seelisch
und körperlich. |
Brut: | Fortpflanzungsfähig ab ca. 3 Monaten. Sie sollten nicht vor einem Jahr zur
Brut zugelassen werden. Brutbeginn ab März / April. Wer mehrere Paare zusammen
brüten lassen möchte, sollte doppelt so viele Nistkästen wie Paare vorhanden
sind in möglichst großem Abstand vonaneinder aufhängen. So können Streitigkeiten
um die Nistkästen vermieden werden. Legeabstand: 2 Tage, Brutbeginn ab dem 1.
Ei. Das Weibchen brütet fest und wird vom Männchen gefüttert.
Nistkastenkontrollen werden nicht verübelt. Nistkastenmaße: ca. 25x15x15 cm
LxHxB oder 15x15x25 cm LxBxH, Einschlupflochdurchmesser: ca. 5 cm, Bodenbelag:
Sägespäne.
Gelege 4-6 (10) Eier, Brutdauer ca. 18 Tage, Nestlingszeit ca. 30 Tage,
Selbständigkeit ca. 2 Wochen nach dem Ausfliegen.
Ringgröße: 4,0 mm Ø. Beringung zwischen dem 6. und 8. Lebenstag. |
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